Rückblick Sankt Martin in Holzlar
In Holzlar hatte unser Sankt Martin wieder richtig viel zu tun: In sieben Kindergärten verteilte er am 6. November vor dem Laternenumzug knapp 500 Weckmänner. Die Kinder sangen bei leuch-tenden Laternen dazu Lieder und führten kleine Theaterstücke auf. Einfach ein wunderschöner Brauch, den der Sankt Martin-Ausschuss bereits das ganze Jahr plante.
Am Abend startete der Umzug mit Sankt Martin auf seinem Pferd an der Katholischen Grund-schule Holzlar, bei dem die Straßen von vielen bunten Laternen beleuchtet wurden. Die Polizei, die Feuerwehr, die Zugleitung, der Förderverein der katholischen Grundschule, der Bürgerverein Holzlar e.V., der Bürgerverein Kohlkaul e.V., freiwillige Helfer, zwei Kapellen – alle waren dabei. Das Ziel: die Kirchwiese mit dem Martinsfeuer. Dieser Brauch ist mit dem herbstlichen Erntedank zu erklären. Wenn im Herbst die Arbeit auf den Feldern beendet war, dankten sie Gott und der Natur für die Ernte. Dabei brannten Feuer auf den Feldern.
Beendet war die Aufgabe für unseren Sankt Martin damit noch nicht. Am folgenden Freitag stand er wieder bei zwei Schulmessen vorne in der Kirche: „Warum war Sankt Martin denn im Gänse-stall?“, „Warum sagte Jesus: Was du für den Bettler getan hast, dass hast du für Gott getan!“ – unsere Holzlarer Kinder waren bei den Antworten alle Profis! Sankt Martin überreichte im An-schluss weitere fast 400 Weckmänner an alle zwölf Schulklassen. Nach der Feier erzählte uns eine Lehrerin, dass einige Kinder, „einen Arm oder ein Bein“ des Weckmanns für die Geschwister ein-gepackt hätten. Die Kinder wollten es damit Sankt Martin gleichtun.
Wie wichtig dieser Brauch in aktuellen Zeiten ist, vergisst man bei den vielen Organisations-aufgaben manchmal. Wir danken unserem lieben Sankt Martin und den Förderern dieses so wichtigen und wunderschönen Brauchtums und zugleich auch allen finanziellen Unterstützern. Ohne den Verkauf der Martinslose könnten wir alle dieses Fest hier in Holzlar nicht mehr feiern.
Sandra Schaefer
Fotos © Edgar Augel